Christof
Vorweg: Ich bin Ingenieur und ich liebe Technik. Ich sehe aber auch Gefahren und plädiere für einen anderen Umgang, für eine neue Einstellung zur Techniknutzung. Sicher kein Zurück in die Steinzeit…
So lange wir uns erinnern und in der Geschichte zurückschauen können, haben Menschen Technik entwickelt, um das (Über-)leben in unserem Lebensraum Erde zu erleichtern. Über lange Zeitalter kannte und nutzte man hauptsächlich mechanische Hilfsmittel, z.B. Dächer, Rollen und Räder, Hebel und Handwerkzeuge, Antriebe von Mühlen und die Naturgewalten Wasser, Feuer, Eis, Dampf. Dann kam das Zeitalter der Industrialisierung, wo man im großen Maßstab Bodenschätze aus der Erde holte und man in diesem Zusammenhang erstmals größere schädliche Nebenwirkungen feststellte. Zum einen soziale Ungerechtigkeit; Fabrikanten bereichern sich durch die unter unsäglichen Bedingungen gehaltenen Arbeiter; zum anderen ökologische Probleme durch ausufernde Besiedlung der Landschaft und Verschmutzung von Luft und Gewässern. In der Folgezeit wurden glücklicherweise die Lebensbedingungen für die abhängig beschäftigten Menschen, zumindest in einigen Ländern, verbessert und auch die Verschmutzung der Gewässer und der Atmosphäre vermindert. Seit dem 20. Jahrhundert bestimmt in den so genannten höher entwickelten Ländern die Chemie unseren modernen Lebensalltag. Der Mensch hat nicht gezögert, mit seiner Wissenschaft die Atome der biologischen Systeme zu verändern und zu spalten. Das Streben nach Gewinn und Macht hat offenbar das Bedenken von Risiken und Nebenwirkungen beiseite gestellt. Die künstlich hergestellten Stoffe, mit denen wir uns umgeben, setzen unserer Gesundheit zu. „Wohngifte“ ist ein Stichwort für die Nebenwirkungen unserer Gebäude. Noch größeres (Zer-)störungspotential geht von unserer Elektronik und der digitalen Vernetzung aus. Studien von medizinischen Universitäten weisen nach, dass durch Mobilfunkbenutzung Verklumpungen der Blutkörperchen, Schädigung von Spermien und Defekte an unserem Erbgut entstehen. Ich reiße dieses große Themenfeld nur ganz kurz an.
Nach dieser Einleitung komme ich zu meiner Vision: JETZT ist es an der Zeit, aus der Geschichte zu lernen. Technik sollte uns Menschen dienen und unser Überleben sichern. Diesen Fokus gilt es wieder zu fassen: TECHNIK JA, doch in dem Maße, wie sie LEBENSDIENLICH ist. Technik darf nicht dem dienen, Macht und Profit zu stärken. Wir sehen, was dabei herausgekommen ist.
TECHNIK soll dem Leben dienen. Zunächst einmal dem Menschen. Doch bitte frei von schädlichen Nebenwirkungen, auch für Tiere, Pflanzen und Ökosysteme. Neue Technologien sollen erst dann großflächig angewandt werden, wenn sie so ausgereift ist, dass sie keinen Schaden bringt. Niemand von uns, vermute ich, will zurück in die Steinzeit. Ich glaube, dass es möglich sein wird, einen großen Teil unserer Informationstechnologie so weiter zu entwickeln, dass die oben beschriebenen, lebensbedrohlichen Risiken eliminiert werden. Möglicherweise müssen wir bei der einen oder anderen technischen Entwicklung auch den AUS-Knopf drücken und sie erst dann wieder einschalten, wenn die schädlichen Auswirkungen durch entsprechende Weiterentwicklung behoben sind. Vielleicht merken wir dann auch, dass wir auf den eine oder andere technische Schnickschnack lieber verzichten wollen (Morgens ein Blick aufs Handy, wie das Wetter heute ist, anstatt einfach an den Himmel und auf das Thermometer zu schauen – macht vielleicht auch Sinn? Oder öfter mit FreundInnen live und physisch treffen als über die Ferne, wir sind uns so viel näher…).
Es macht einen riesigen Unterschied, wenn die Triebfeder unseres Wirtschaftens umgestellt wird auf die MAXIMIERUNG DES ALLGEMEINWOHLES. Das setzt so viel Energie und geistige Kräfte frei, dass daraus wunderbare neue Erfindungen entstehen werden. Wunderbar deshalb, weil wir uns das vom heutigen Standpunkt noch nicht vorstellen können, und das eine oder andere als „ein Wunder“ ansehen werden, was unsere Entwickler und Techniker dann hervorbringen werden.
Ich freue mich darauf, diese Entwicklung mitzuerleben…
Ein wunderschönes Beispiel für eine lebensdienliche Anwendung von Technik sehe ich in dem Projekt „THE OCEAN CLEANUP“, ein niederländisches Startup, das mit schwimmenden Reinigungsanlagen Müll aus den Weltmeeren aufsammelt. www.theoceancleanup.com
Wie siehst du die Rolle der Technik für unsere Zukunft?
Welche Technikentwicklungen sind für dich zukunftsweisend?
Meine Vision für die Zukunft lautet..... (Ein Satz oder Wort) : I : Es macht einen riesigen Unterschied, wenn die Triebfeder unseres Wirtschaftens umgestellt wird auf die MAXIMIERUNG DES ALLGEMEINWOHLES.